08.12.2025

Karlsruher KI-Startup findet auf der expoSE Zugang zum Weltmarkt für Grünspargel

Getrieben von Innovationsgeist und der Begeisterung für moderne Agrartechnik verfolgt PREFIRO das Ziel, die Landwirtschaft nachhaltig zu verändern. Das siebenköpfige Start-up wurde von Studierenden des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Universität Hohenheim gegründet. Ihr Expertenteam der Landwirtschaft sowie aus technischen und wirtschaftlichen Bereichen hat eine wegweisende Technologie entwickelt: den ersten selektiven Gemüseernter. Mithilfe Künstlicher Intelligenz erkennt die Maschine exakt, wann Grünspargel reif ist und erntet gezielt nur diesen. Auf der expoSE, Europas Leitmesse für die Spargel- und Beerenproduktion, präsentierte das Karlsruher Start-Up ihre Entwicklung erstmalig dem internationalen Fachpublikum.

Wir haben uns mit Lorenzo Di Leo, Gründer von PREFIRO, unterhalten.

Lorenzo Di Leo und Britta Wirtz

Sie haben auf der expoSE Ihren Spargelernte-Roboter präsentiert. Was war Ihre zentrale Motivation, einen KI-gestützten Roboter speziell für die Spargelernte zu entwickeln?

Frieder, einer unserer Co-Founder kommt direkt aus der Landwirtschaft und dort sind Erntehelfer schon länger ein wichtiges Thema, welches sich durch den Fachkräftemangel und Mindestlohn immer mehr und schneller verschärft. Und da gerade die Grünspargelernte einen der arbeitsintensivsten Erntevorgänge mit sich bringt (was unter anderem auch am Preis zu sehen ist), haben wir uns entschieden dort eine Maschine zu entwickeln, um unseren Partnerlandwirten unter die Arme zu greifen, sodass diese nicht dazu gezwungen sind ihr Gemüse, oder gar ihren Hof aufzugeben. Denn das wäre das Schicksal der meisten Landwirte in Deutschland, wenn nicht bald eine Lösung geschaffen wird.

Welche Resonanz haben Sie auf der expoSE in Karlsruhe erhalten?

Eine sehr positive Resonanz. Wir hatten sehr viele, sehr interessierte Landwirte am Stand die insgesamt eine Fläche von ca. 11800 Hektar Grünspargel in Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, Südamerika und vielen weiteren EU-Staaten bewirten und uns reichlich schöne Gespräche geliefert haben. Darüberhinaus konnten wir auch mit vielen potenziellen Serviceanbietern, Vertriebspartnern und verschiedensten Menschen bereichernde Gespräche führen. Insofern war die Messe für uns ein voller Erfolg.

Wie wichtig sind Messen wie die expoSE für junge Unternehmen wie Ihres bezüglich Sichtbarkeit, Vernetzung und Markteintritt?

Grundsätzlich ist es natürlich wichtig, dass man auch als junges Unternehmen Messen besucht, wo sich auch die Zielgruppe aufhält. Wenn man dann das Glück hat, dass es in seiner Branche eine so gut organisierte Messe wie die expoSE gibt, dann ist eine solche Messe essentiell für Sichtbarkeit, Vernetzung und Markteintritt. Wir konnten allein auf der expoSE neben vielen interessierten Landwirten auch Leute von der Presse, Vertriebspartner, Servicepartner uvm. antreffen, womit wir durch den Besuch fachlich praktisch jeden antreffen durften, der für den Markteintritt nötig ist, womit wir unser Netzwerk nochmals erweitern konnten. Die Sichtbarkeit war durch den ohnehin schon guten Besuch gegeben und auch die Vernetzung war durch unser flexibles Kontaktdatensystem wunderbar möglich.

Wird KI in der Landwirtschaft bald zum Standard – oder ist das ein Nischenthema für hochspezialisierte Betriebe?

Mithilfe von KI kann man grundsätzlich in den meisten Feldern der Landwirtschaft Effizienzpotentiale freischalten, somit würde es uns wenig wundern, wenn man diese in so ziemlich jedem Feld antreffen würde. Was für uns natürlich besonders spannend ist, sind aber die komplett neuen Möglichkeiten in der Automatisierung, die KI einem bei den handarbeitsaufwändigsten Tätigkeiten beim Betrieb gibt. Da redet man dann nicht nur von einigen wenigen Prozent Effizienzgewinn, sondern von einer völlig neuen Art und Weise den Betrieb zu führen und einer sehr effektiven Entlastung des Landwirten, was wir auch mit unserer Maschine erreichen wollen.

Was motiviert Sie Tag für Tag, PREFIRO weiter voranzutreiben – und was möchten Sie damit für die Landwirtschaft der Zukunft erreichen?

Neben den üblichen Treibern ein Unternehmen aufzubauen, treiben uns besonders unsere Partnerlandwirte an, welche uns nicht nur wertvollen Input geben, was die Entwicklung betrifft, sondern auch fast täglich daran erinnern, für wen wir das ganze eigentlich wirklich machen, nämlich für den Landwirt. Unser Ziel ist es mit Prefiro die handarbeitsaufwändigsten Prozesse in der Landwirtschaft zu automatisieren.

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